Nach dem Einstieg in das Thema Eurokrise mit dem Film „Macht ohne Kontrolle – die Troika“ und einem anschließenden Gespräch mit Journalist Harald Schumann gucken wir uns an, wie die Immobilienkrise aus den USA herüberschwappte und sich hier in Europa als Staatsschuldenkrise äußerte.
Die Krise der Europäischen Währungsunion ab dem Jahr 2010 wird in den Medien gern auf eine Staatschuldenkrise reduziert. Hätten die Regierungen Griechenlands, Spaniens, Irlands, Portugals und Italiens „besser gewirtschaftet“, wären ihre Staatsanleihen auch nicht Ziel spekulativer Attacken geworden. Träfe diese Analyse zu, dann wären die getroffenen Maßnahmen für höhere Haushaltsdisziplin in den Mitgliedsländern ausreichend für eine künftig stabile Entwicklung der Währungsunion. Mit Ausnahme Griechenlands ist das für die anderen Mitgliedsstaaten aber fraglich. Der Vortrag von Prof. Heike Joebges von der Hochschule für Technik und Wirtschaft in Berlin soll zeigen, dass die hohen Folgekosten der Bewältigung der Finanzkrise und der dadurch ausgelösten globalen Rezession nur der Auslöser waren, der Konstruktionsprobleme der Währungsunion offengelegt hat. Deren Fehlkonstruktion hat zu Spekulationen auf ein Auseinanderbrechen des Währungsraumes geradezu eingeladen. Bisher fehlt ein Mechanismus, der das Entstehen von Krisen verhindert und eine nachhaltige Entwicklung fördert, wie die aktuelle Entwicklung in Italien zeigt.